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Die Eisenbahn im Kreis Lyck und die Lycker Kleinbahn

 
Ostpreußen - Ebenfelde/Pissanitzen


Östlich der Kreisstadt Lyck liegt das Dorf Ebenfelde, heute Pisanica genannt.  Der Ort führte lediglich von 1926  bis 1945 den Namen Ebenfelde.  Der  ursprüngliche  Name war Pissanitzen und leitet sich vom Flüßchen Pissa ab, welches durch den Ort fließt.

1496 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung und bereits 1565 wurde es zum Kirchdorf. Die erste Kirche war eine Holzkirche, die im Laufe der Geschichte mehrfach abgebrannt ist. Das heutige Kirchengebäude aus Stein wurde 1914 errichtet, kurz darauf im 1. Weltkrieg zerstört und in den 20er Jahren wieder aufgebaut. Auch diese Kirche ist ein Bau nach den Plänen Arthur Kicktons, der auch die Kirche des benachbarten Kallinowen projektierte. In Ebenfelde waren die Bewohner bis 1945 fast ausschließlich evangelisch und deutschsprachig. Alle 420 stimmberechtigten Bewohner stimmten bei der Volksabstimmung in Masuren 1920 für den Verbleib bei Deutschland.


Die Kirche von Ebenfelde (1)

Ebenfelde hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts um die 500 Einwohner und wurde 1917 durch die Lycker Kleinbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen, verlor diesen Anschluß jedoch um das Jahr 2001. Heute muß man mit dem Linienbus ins 17 Kilometer entfernte Lyck fahren. Es gab eine Poststelle, zwei Gasthäuser und eine Schule. Die Schule gibt es auch heute noch, dazu zwei Gemischtwarenläden und eine Bäckerei.

Nach der Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945 war die Gemeinde fast menschenleer. Die nachfolgend angesiedelten polnischen Bewohner sind überwiegend katholisch und die Kirche von Ebenfelde ist hernach zu einem katholischen Gotteshaus umgewidmet worden.


Schreiben des damaligen Pfarrers Otto Rauch  bezüglich der Erstellung  eines Kirchensiegels, datiert vom 15.08.1917 (2) (Anm.: Das Siegel wurde von mir in den Brief zur Ansicht eingefügt)


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Bildnachweise:
(1) Manfred Podzkiewitz
(2) Brief und Kirchensiegel: Staatsarchiv Alleinstein (gemeinfrei)