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Wo liegt Ostpreußen? |
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> Ostpreußen > Wo liegt Ostpreußen
Geografische Lage
Ostpreußen liegt (oder vielmehr lag) an der Ostsee, zwischen den
Flüssen Weichsel und Memel und war als preußische Provinz bis 1945 der
östlichste Landesteil Deutschlands. Ostpreußen erstreckte sich über
36.992 qkm und hatte vor Kriegsausbruch 2,488 Millionen Einwohner.
Provinzhauptstadt war Königsberg i. Pr. mit 372.000 Einwohnern (1939).
Als Folge des für Deutschland verlorenen Krieges wurde Ostpreußen
annektiert und seine Bevölkerung fast vollständig vertrieben. Der
südliche Landesteil ist als Woiwodschaft Ermland-Masuren heute ein Teil
des polnischen Staates, das Gebiet um die ehemalige Hauptstadt
Königsberg als Oblast Kaliningrad ein Teil der Russischen Förderation
und ein schmaler Streifen nördlich des Memel-Flusses (das ehemalige
Memelland) gehört als Distrikt Klaipeda (Memel) und Distrikt Taurage
(Tauroggen) zu Litauen.
Kurzinformation zur Geschichte Ostpreußens
Ostpreußen weist eine lange Geschichte auf. Zunächst lebten dort
preußische Stämme (mehr dazu hier: Die Altpreußen), deren Stammesgebiet
in etwa auch die Ausdehnung des späteren Ostpreußen umfasste. Bis zum
Beginn der Missions- und Eroberungstätigkeit des Deutschen Ordens war
über die bis dahin schriftlosen Preußen (in der Literatur oft auch
Prußen genannt), die zu den baltischen Völkern gehörten, wenig bekannt.
Was wir heute von Ihnen wissen, verdanken wir den Aufzeichnungen der
Ordensritter und der modernen Archäologie.

Das Mittelschloß der Marienburg
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Hochmeister Hermann von Salza
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Nachdem der Deutsche Orden im 13. Jahrhundert mit dem zunächst von
Marienburg (heutiger Name Malbork), später aus Königsberg regierten
Deutschordensstaat ein eigenes Staatswesen errichtete, kamen
nachfolgend auch deutschsprachige Siedler ins Land. Es entstand ein für
die damalige Zeit äußerst modernes Staatswesen. Da die Schrift- und
Verwaltungssprache des Ordens Deutsch war, verlor die altpreußische
Sprache rasch an Bedeutung.
 Typisch ostpreußisches Wohnhaus...
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 ...und Meister Adebar auf dem Dach
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Aus dem Ordensstaat wurde im Zuge der Reformation im Jahre 1525 das
weltliche Herzogtum Preußen. Im Zuge einer dynastischen Verschiebung
kam Preußen zu Brandenburg. Da es im Gegensatz zum eigentlichen
Kurfürstentum Brandenburg außerhalb des Heiligen Römischen Reiches
deutscher Nation lag, nutzte Kurfürst Friedrich der III. diesen Umstand
und ließ sich 1701 in Königsberg zum König in Preußen krönen. Nun war
Preußen Königreich. Da der Name Preußen nun auf alle brandenburgischen
Besitzungen überging, entschied man dem Gebiet den Namen Ostpreußen zu
geben.
 Land der 3.000 Seen...
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 ...und der masurischen Alleen
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Wie alle anderen Landesteile des Königreichs Preußen kam auch
Ostpreußen im Zuge der Reichsgründung 1867/71 zum Deutschen
Reich. Nach dem 1. Weltkrieg sollte Ostpreußen geteilt werden, da Polen
Anspruch auf den Süden des Landes erhob. In einer international
überwachten Volksabstimmung votierten 1920 über 97% der Bevölkerung für
den Verbleib bei Ostpreußen und gegen den Anschluß an Polen.
Doch bereits 25 Jahre später endete die ostpreußische Geschichte. Mit
der Eroberung und Annektierung Ostpreußens 1945, der fast vollständigen
Vertreibung seiner Bevölkerung und der Auflösung Preußens durch Erlaß
der Siegermächte des II. Weltkrieges war Preußen nunmehr Geschichte.


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